ERSTES FORSCHUNGSZENTRUM FÜR BIODIVERSITÄT IN ÖSTERREICH

Die FH Kärnten geht einen bedeutenden Schritt in Richtung Zukunft und gründet mit dem Interdisciplinary Centre for Ecosystem Services and Biodiversity (I.C.E.B.) das erste Forschungszentrum Österreichs, das sich gezielt der Biodiversität und den Ökosystemleistungen widmet. Ziel ist es, biologische Vielfalt nicht nur systematisch und datenbasiert mess- und verstehbar, sondern auch deren Potenziale für Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar zu machen.
INNOVATIVE IMPULSE FÜR WISSENSCHAFT UND WIRTSCHAFT
Das I.C.E.B. verknüpft ökologische Forschung mit innovativen Technologien und praxisnahen Anwendungen, um neue Erkenntnisse für Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zu generieren. Mit einer Finanzierung von 2,5 Millionen Euro durch die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und einer langfristigen Kooperation mit der Privatstiftung der Kärntner Sparkasse entsteht ein Zentrum, das neue Maßstäbe in der Region setzt.
Mit 35 internationalen Forschenden und modernster Ausstattung soll das neue Forschungszentrum eine führende Rolle im Bereich der Biodiversitätstechnologien in Österreich übernehmen. Es vereint dabei die Expertise dreier komplementärer Forschungsdepartments:
- MCA (Management of Conservation Areas) widmet sich der Erforschung der Artenvielfalt und der Ökosystemleistungen.
- SIENA (Spatial Informatics for Environmental Applications) entwickelt mit Hilfe von Technologien wie KI, Drohnen und Satelliten digitale Verfahren zur Erfassung und Analyse von Biodiversität.
- CoNNA (Conservation Needs and Nature-based Adaptation) übersetzt die Forschungsergebnisse in praxisorientierte Maßnahmen für Gemeinden, Unternehmen und Infrastrukturprojekte.
FREILUFTLABOR ALS EINZIGARTIGES FORSCHUNGSGEBIET
Schon vor Gründung des I.C.E.B. nutzte die FH Kärnten das Metschacher Moos bei Zweikirchen – eines der größten Freiluftlabore für Biodiversitätsforschung in Österreich. Dieses einzigartige Naturareal, bereitgestellt von der Kärntner Sparkassenstiftung, wird nun integraler Bestandteil des neuen Zentrums. Mit Technologien wie Drohnen und Sensornetzen können dort Langzeitstudien und Renaturierungsprojekte umgesetzt und dokumentiert werden.
MEHRWERT FÜR UNTERNEHMEN UND GEMEINDEN
Unternehmen und Gemeinden profitieren vom fundierten Wissen und der praxisnahen Forschung des Zentrums auf vielfältige Weise: Es ermöglicht nachweisbare Nachhaltigkeitsleistungen im Einklang mit EU-Taxonomie und ESG-Kriterien sowie die monetäre Bewertung von Biodiversität und Ökosystemleistungen zur besseren Integration in Planungsprozesse. Nachhaltige Flächengestaltung führt zudem zu Kosteneinsparungen, etwa durch reduzierten Hochwasserschutzbedarf oder verbesserte Klimaregulation. Auch die Attraktivität von Immobilien steigt durch naturnahe Gestaltung spürbar. Nicht zuletzt eröffnen belastbare Biodiversitätsdaten den Zugang zu Förderungen und besseren Finanzierungsmöglichkeiten.
PRAXISNAHE FORSCHUNG FÜR STUDIERENDE
Auch Studierende der FH Kärnten profitieren direkt von den Möglichkeiten des neuen Forschungszentrums. Sie können aktiv in Forschungsprojekte eingebunden werden und lernen moderne Methoden der Biodiversitätsmessung und Umweltanalyse praxisnah kennen. Lehrinhalte rund um nachhaltige Planung, Digitalisierung in der Ökologie und Biodiversität werden gezielt ausgebaut und in Lehre und Ausbildung integriert – unter anderem im Zuge des englischsprachigen Bachelorstudiengang „Green Transition Engineering“.
Mit dem I.C.E.B. setzt Kärnten einen klaren Impuls für die nachhaltige Entwicklung und positioniert die Region als führenden Standort im Bereich der Biodiversität und Ökosystemtechnologien.