living Lesedauer: 10 min Erscheinungsdatum: 10.08.2022

FORTSCHRITTLICH & GRÜN - DIE VORTEILE IN VILLACH ZU LEBEN

© Stadt Villach | Karin Wernig
Hand greift nach grünem Farnblatt

Villach ist eine innovative Stadt, die sich um die Zukunft und die Umwelt kümmert und die stetig umweltfreundliche Neuerungen (wie beispielsweise den Ausbau des Villacher Busliniennetzes) unterstützt. Familienfreundlichkeit, Nachhaltigkeit und Klimaschutz haben für die Stadtverwaltung höchste Priorität.

Kein Wunder also, dass im Haushaltsplan 2022 42,6 Millionen Euro für Investitionen in Bildung, Umwelt, Nachhaltigkeit und Klimaschutz sowie in moderne Mobilität und die Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandorts Villach vorgesehen sind. 

 

NACHHALTIGE PROJEKTE UND VILLACH ALS VORREITERIN

Schon 1985 trafen sich in Villach 89 hochkarätige Klimaforscher:innen der World Meteorological Organization (WMO), des United Nations Environment Programme (UNEP) und des International Council for Science (ICSU), um gemeinsam an die Weltöffentlichkeit zu treten und zu verkünden, dass erstmals in der Geschichte der Mensch dabei sei, das Weltklima zu ändern. Sie forderten Wirtschaft und Politik dazu auf, Maßnahmen für den Klimaschutz zu ergreifen, da nach ihren damaligen Erkenntnissen die Folgen des Klimawandels schon lange vor dem Ende des 21. Jahrhunderts zu spüren sein werden. Diese Konferenz in Villach gilt heute als Meilenstein in der Klimadebatte.

So unbeachtet die Konferenz damals war, so legendär ist sie für die Fachgeschichte heute. Die Treffen in Villach bewegten die Regierungen 1988 dazu, den IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) zu gründen. 1992 wurde die Klimarahmenkonvention beschlossen – der erste internationale Klimaschutzvertrag, der von 154 Staaten ratifiziert wurde.

Seit dem Jahr 2010 ist die Stadt Villach außerdem Mitglied des europaweiten Programms “energieeffiziente Gemeinden e5” und durfte sich in den letzten Jahren über zahlreiche Preise und Auszeichnungen freuen. 2016 wurde der Stadt der 5 “e” Status verliehen und im Jahr 2020 für das Projekt “Re-Use", welches gemeinsam mit den Villacher Saubermachern, der Arge Sozial Villach und weiteren Projektpartnern umgesetzt wurde, mit dem European Energy Award Gold ausgezeichnet, 2019 gab es für die Nachhaltigkeitsprojekte den dritten Platz.

Die Stadt Villach ist außerdem auch noch Klimabündnis-Gemeinde, Fairtrade-Stadt und sogar ausgezeichneter “Climate Star”.

Auch in punkto Wärmeerzeugung gehört Villach zu den Vorreiter:innen Österreichs. Seit Jahrzehnten wird erfolgreich an einer nachhaltigen Energie-Infrastruktur gearbeitet. Das Fernwärmenetz der Stadt gehört zu den größten Fernwärmenetzen in Österreich. Über das mehr als 127 Kilometer lange Netz liefert die „Kelag Energie & Wärme“ rund 260 Millionen Kilowattstunden Wärme an rund 14.000 Villacher Haushalte. Durch Investitionen in das Villacher Multi-Supply-Fernwärmesystem können jährlich rund 49.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Die dabei verwendete Fernwärme stammt zum Großteil aus Biomasse, Abwärme und solarthermischer Energie. Außerdem hat sich Villach zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 den Großteil der Dachflächen ihrer eigenen Gebäuden für Photovoltaik zu nutzen - 13 solcher Anlagen wurden bereits fertiggestellt. 

Mit einem  Bündel an Maßnahmen setzt Villach den Weg der Energieeffizienz und Sparsamkeit fort. Schon 2014 wurden mehr als 3000 Lichtquellen in der öffentlichen Beleuchtung durch energiesparende LED-Lampen ersetzt. Aktuell gilt ein zusätzliches Energiesparprogramm für die nächsten Monate. So wird die Heiztemperatur in städtischen Büros auf 20 Grad gesenkt, die Objektbestrahlung von Kirchen oder Stadtgebäuden wird ausgeschaltet oder verkürzt, im Winter wird die Weihnachtsbeleuchtung ebenfalls verkürzt und der Eislaufplatz am Rathausplatz wird um ein paar Wochen weniger in Betrieb sein.

© Stadt Villach
Preisübergabe and die Stadt Villach
© Stadt Villach | Karin Wernig
Fernwärmeanalage
© Stadt Villach | Karin Wernig
Politiker:innen präsentieren eine Karte mit dem Busliniennetz einer Stadt

VERKEHR 

Auch in punkto Verkehr will die Stadt Villach ihre Einwohner:innen darin unterstützen, klimafreundlich oder klimaneutral unterwegs sein zu können. Denn das oberste Klimaziel ist es, den motorisierten Verkehr der:des Einzelnen zu reduzieren.

Erstmals wurde 2022 ein Taktverkehr auf fast allen Buslinien eingeführt. Zusätzlich wird der Ausbau des Radwegenetzes forciert, eine Stadtbahn-Haltestelle in Landskron umgesetzt und Sharing-Modelle für Autos und E-Scooter ermöglicht. Des Weiteren ist in Planung, dass Villach die erste Region Österreichs wird, in der Busse mit emissionsfreien Wasserstoff fahren. Eine entsprechende Tankstelle soll demnächst umgesetzt werden.

 

DIGITALISIERUNG

Die Stadt Villach hat in den letzten Jahren eindrücklich gezeigt, wie schnell sie auf ständige Veränderungen reagieren kann. Die voranschreitende Digitalisierung bringt zahlreiche Vorteile für alle Menschen, die in Villach leben und arbeiten. Villach findet ständig neue Lösungen, um Bürger:innen mehr Flexibilität zu bieten. Digitalisierungsprojekte wie die Müll-App oder das digitale Behördenportal “Kaerstin” wurden bereits umgesetzt. Des Weiteren wird in Villach gerade eine Glasfaserinitiative umgesetzt, die in naher Zukunft schnelles Internet an alle Villacher Schulen, wie auch an 14.000 Villacher Haushalte bringen wird. 

 

NATUR

In Kärnten sind wir umgeben von der imposanten Bergwelt der Zentral- und Kalkalpen und in Villach hat man den Naturpark Dobratsch und die Gerlitzen praktisch vor der Haustür. Die 1.200 kristallklaren Seen und Teiche, wie der Faaker See, der Ossiacher See, der Aichwald See, der Vassacher See oder der Silbersee laden im Sommer wie im Winter zu sportlichen Aktivitäten und purer Erholung ein. Das Beste daran ist, dass die Seen nicht nur zum Baden oder Eislaufen genutzt werden können, sondern auch, dass alle Seen in Kärnten eine sehr gute Wasserqualität haben, viele sogar Trinkwasserqualität.

All dies und noch viel mehr machen Österreich und insbesondere Kärnten zu einem außergewöhnlich lebenswerten Ort. Villach gehört dabei zu den am stärksten wachsenden Bezirken Österreichs und benötigt daher mehr Infrastruktur, mehr Arbeitsplätze, mehr Wohnungen, mehr Kindergartenplätze. Um bei all diesen wichtigen Erweiterungen möglichst bodensparend vorzugehen, setzt die Stadt auf das Prinzip der qualitätsvollen Verdichtung. So werden Wohnungen auf ehemaligen Parkplätzen errichtet oder zusätzliche Geschosse auf bestehende Gebäude aufgesetzt. Mit den sogenannten “Viertel-Projekten“ werden genau diese Ziele verfolgt. Das Westbahnhof-Projekt wird sogar als “Klimaaktiv-Quartier“ errichtet.

Um Villachs Innenstadt noch grüner zu machen – der Waldanteil liegt seit Jahrzenten unverändert hoch bei 55 % – wird seit Sommer 2022 € 200.000 in eine neue Allee investiert, die vom Hauptbahnhof bis zum Stadtpark reichen wird und mit den “Grünen Ecken“ erschafft Villach kleine Parks in den einzelnen Stadtteilen. 

© RVT | Arthur Mrsel
See und grüne Wälder mit einem Berg im Hintergrund

Etwa 28 % des Stadtgebiets von Villach sind Naturschutzgebiet - wie der Naturpark Dobratsch. Er war 2002 Kärntens erster Naturpark und seither wird dort für das gleichrangige Miteinander von Bildung, Erholung, Regionalentwicklung und Umweltschutz gearbeitet. Der Dobratsch ist außerdem auch der Wasserspeicher Villachs, der neben erstklassigem Trinkwasser auch Heil- und Thermalwasser liefert und ist ein beliebtes Naherholungs- und Ausflugsziel für alle Villacher:innen und Besucher:innen der Stadt. 

Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Stadt Villach sich seit vielen Jahren auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit engagiert und dabei kärntenweit eine Vorreiter:innenrolle eingenommen hat. Das langfristige Ziel ist dabei klar definiert: Die Stadt soll klimaneutral werden und den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen so rasch wie möglich schaffen.